Stimmstörungen
Organische Stimmstörungen
Es gibt organische, funktionelle und psychogene Stimmstörungen. Organische Stimmstörungen sind z.B. eine Stimmlippenlähmung durch eine Operation oder Stimmlippenknötchen. Auch pathologisch-anatomische Veränderungen im Bereich des Kehlkopfs können organische Stimmstörungen verursachen. Eine logopädische Therapie erfolgt nach chirurgischen und gegebenenfalls im Einklang mit medikamentösen Behandlungen. Ziel ist die Normalisierung der Stimmbildung.
Funktionelle Stimmstörungen
Eine funktionelle Stimmstörung entsteht durch einen falschen Gebrauch der Stimme und führt dadurch zu einer eingeschränkten Stimmfunktion und Belastbarkeit der Stimme. Dies ist besonders für Menschen in Sprechberufen sehr problematisch, wie etwa Lehrer oder Erzieher. Nach der logopädischen Behandlung akuter Einschränkungen im Bereich des Stimmgebrauchs spielt vor allem die Prävention, also die Vorbeugung erneuter Überbelastung eine große Rolle.
Die klassischen Therapiekomponenten …
Stimmstörungen können ebenfalls im Kindesalter auftreten, z.B. durch lautes Schreien. Unsere Therapie lehnt sich u.a. an das Erlanger Modell und die Akzentmethode an. Im Rahmen des Erlanger Modells lernen Betroffene, sich ihres alltäglichen Stimmverhaltens bewusst zu werden und es so abändern und optimieren zu können. Dabei spielen natürlich die klassischen Elemente der Stimmtherapie wie Tonus, Atmung und Artikulation eine Rolle.
… ergänzt durch den psychologischen Ansatz
Gleichzeitig konzentrieren wir uns auf tieferliegende psychologische Faktoren: Was und wen will ich mit meiner Sprache erreichen? Inwieweit spiegeln meine Stimme und mein Sprechverhalten meine Persönlichkeit wieder? Gerade mit diesem Ansatz kann man im Bereich der Stimmstörungen einiges bewirken. Besonders betroffene Kinder wissen sich oft nicht anders zu helfen als mit dem übertriebenen Einsatz der eigenen Stimme. Hier erarbeiten wir andere Mittel und Wege der Selbstermächtigung, derer sich das Kind bedienen kann.