Dysgrammatismus
Ab wann spricht man von Dysgrammatismus?
Von Dysgrammatismus ist die Rede, wenn ein Kind nicht in der gebräuchlichen grammatikalischen Wort- und Satzform sprechen kann. Bis zu einem Alter von drei Jahren ist ein gewisser Dysgrammatismus normal; Nebensätze, die kausale, modale oder temporale Zusammenhänge beschreiben oder die korrekte Anwendung der Wortarten, beispielsweise im Rahmen der Adjektivflexion, sind schließlich auch schwer.
Mit vier Jahren sollte ein Kind jedoch grammatikalisch korrekte Sätze bilden können. Ist dies nicht der Fall, empfiehlt sich logopädische Unterstützung. Komplexe grammatikalische Konstruktionen werden zwar noch bis in die Schulzeit hinein gelernt, die Grundlagen sollten jedoch sicher beherrscht werden. Dazu gehören die Verwendung vollständiger Wörter und Sätze, die korrekte Reihenfolge der Satzglieder sowie die richtige Anwendung von Artikeln, Fällen und Flexion.
Wie kann Dysgrammatismus behandelt werden?
Die Behandlung eines Dysgrammatismus kann oft mehrere Jahre dauern, wobei das Kind in der Therapie schrittweise durch seine gesamte Sprachentwicklung begleitet wird. Dies ist erforderlich, da in den ersten Jahren der Sprachentwicklung die Basis für die spätere Kommunikationsfähigkeit gelegt wird, die sich zum Beispiel beim Schreiben von Aufsätzen zeigt.
Die Therapie nimmt zunächst den Sprachausbau in den Blick, bei dem vor allem korrekte Sätze imitiert werden, die in Sachen Schwierigkeitsgrad etwas höher liegen als die Sätze, die das Kind zu formulieren vermag. Dabei werden die Kompetenzstufen nach und nach gesteigert, Sätze werden als Transferleistung abgewandelt und erweitert. Ergänzt wird die Therapie durch Wahrnehmungstraining und Körperübungen.