Auditive Wahrnehmungsstörung
Was ist das?
Bei dieser Beeinträchtigung fällt der Hörtest unauffällig aus, das Hörorgan selbst ist also nicht beeinträchtigt. Soweit die gute Nachricht. Dennoch haben Kinder mit auditiven Wahrnehmungsstörungen Probleme bei der Verarbeitung von auditiven Informationen. Darunter fallen zum Beispiel die Schall-Lokalisation, die Lokalisation von Sprachsignalen aus einer Vielzahl verschiedener Geräusche und die auditive Differenzierung, also die Fähigkeit, einander ähnelnde Geräusche auseinanderzuhalten. Oft haben Betroffene auch Probleme mit der auditiven beziehungsweise mit der Phonem-Identifikation. Das bedeutet, dass gehörte Sprachlaute nicht genau als solche erkannt werden. Dies alles kann die Alltagskommunikation ungemein erschweren.
Was sind die Ursachen?
Bei einer auditiven Wahrnehmungsstörung ist der Hörnerv betroffen, der gehörte Informationen an das Großhirn weiterleitet, wo sie verarbeitet werden. Als mögliche Ursachen gelten entweder medizinische Faktoren, also zum Beispiel lang andauernde Mittelohrentzündungen im Kleinkindalter, oder Umwelteinflüsse, wie ein Zuviel an auditiver Belastung.
Wie kann man auditive Wahrnehmungsstörungen therapieren?
Mit logopädischer Therapie ist vieles möglich. Im Rahmen unserer Behandlung fördern wir die auditive Merkfähigkeitsspanne und die Differenzierung von Lauten, Silben, Wörtern und Sätzen. Für dieses gezielte Training der Selektionsfähigkeit arbeiten wir unterstützend mit sprachtherapeutischen Computerprogrammen. Generell empfiehlt sich, in der gewohnten Umgebung des Kindes, also zuhause oder in anderen Räumen, wo das Kind sich häufig aufhält, eine Optimierung der Raumakustik, sodass Schall klar fließen und Reize leichter verarbeitet werden können.